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Seite:Germelshausen-Gerstaecker-1862.djvu/40

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„Arme Mutter“ sagte Arnold – „ihr Herz würde brechen.“

„Da beginnt der Tanz wieder,“ rief Gertrud rasch – „kommt, wir dürfen keinen Augenblick mehr versäumen!“

Und wilder als je begann der Tanz; die jungen Burschen, von dem starken Wein erhitzt, tobten und jubelten und kreischten, und ein Lärmen entstand, das die Musik zu übertäuben drohte. Arnold fühlte sich nicht mehr so wohl in dem Toben, und auch Gertrud war ernst und still dabei geworden. Nur bei den anderen Allen schien der Jubel zu wachsen, und in einer Pause kam der alte Schulze auf sie zu, schlug dem jungen Manne herzhaft auf die Schultern und sagte lachend:

„Das ist recht, Herr Maler, nur lustig die Beine geschwenkt, den Abend; wir haben Zeit genug, uns wieder auszuruhen. Na, Trudchen, weshalb schneidest denn Du so ein ernstes Gesicht – paßt das zu dem Tanze heint? Lustig – hei da geht’s wieder los! Jetzt muß ich meine Alte auch suchen, mit ihr den letzten Tanz zu machen. Stellt Euch an; die Musikanten blasen schon wieder die Backen auf,“ und mit einem Juchzer drängte er sich durch den Schwarm der lustigen Menschen.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Gerstäcker: Germelshausen. Arnoldische Buchhandlung, Leipzig 1862, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Germelshausen-Gerstaecker-1862.djvu/40&oldid=- (Version vom 1.8.2018)