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Der Weg des Frommen.
Wer Gottes Wege geht, nur der hat grossen Frieden,
Er widersteht der bösen Lust;
Er kämpft, und ist des Lohns, den Gott dem Kampf beschieden,
Ist seiner Tugend sich bewußt.
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Er merkt auf seinen Gang, geht ihn mit heilgem Muthe, Wächst an Erkenntniß und an Kraft,
Wird aus der Schwachheit stark, und liebt und schmeckt das Gute,
Das Gott in seiner Seele schafft.
Ihn hat er allezeit vor Augen und im Herzen,
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Prüft täglich sich vor seinem Thron,Bereut der Fehler Zahl, und tilgt der Sünden Schmerzen
Durch JEsum Christum, seinen Sohn.
Getreu in seinem Stand genießt er Gottes Gaben,
Wehrt seiner Seele Geiz und Neid,
Und ist, wenn andre gleich viel Weins und Kornes haben,
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In Gott bey wenigem erfreut.
Empfohlene Zitierweise:
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder. in der Weidmannischen Handlung, Leipzig 1757, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geistliche_Oden_und_Lieder-Gellert.djvu/65&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder. in der Weidmannischen Handlung, Leipzig 1757, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geistliche_Oden_und_Lieder-Gellert.djvu/65&oldid=- (Version vom 31.7.2018)