wohin sie diesen Morgen gegangen waren
u. brachten 15 kleine Seehunde mit
die sie auf dem Eise bey dem offenen Wasser
gef oder Sarchwak /:oder der Strom:/ genannt
gefangen hatten. In der Nacht
rißen sich des Mannes Hunde los u. frassen
alle Stricke meist auf, so daß er den
andern Morgen Europäische Stricke kaufen
muste. Wir kauften einen ganzen Seehund
zum eßen, um was frisches zu haben,
da die Ripper um diese Zeit sehr
selten sind. Einige Brüder giengen nach
Holz zum Bau des Bootes, welches aber
mühsam zu bekommen ist, weil sie zu den
Krumhölzern des Bootes die Wurzeln
aus dem gefrornen Grunde hacken
müßen. D. 25tn danckten wir unserm
lieben Herrn für Seine Menschwerdung. D. 26
u. 27tn besuchten uns wieder einige Eskimos.
Es wurde mit ihnen vom Heiland
geredet u. sie waren ziemlich aufmerksam.
Da man einen fragte, wo er
glaube, daß seine Seele nach dem Tode
hinkäme? sagte er: sie solte auf die
Renthierjagd gehen, u. so sagen sie bald
den bald jenen Ort wo ihre Seele hinkommen
soll, wie es ihnen gerade am gemüthlichsten
: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/95&oldid=- (Version vom 24.11.2023)