mancherley vorkommt, meine Kräfte.
Und Drittens habe ich meine übrige Kirch-Kinder
auch zu bedencken u. zu besorgen,
u. mein Ammt erfordert: auch an ihnen
das Werck eines Evangelischen Predigers zu
thun. Ich suche nicht nur mit Paulo allen
allerley zu werden, damit ich von allen
Arten der Menschen, die so sehr verschieden
sind, immer ihrer etliche gewinnen möge,
sondern ich sehe es für meinen Beruf an:
einem Jedweden, der zu meiner Kirchfahrt
gehört, zu seinem Seelen Heil beförderlich
u. behülflich zu seyn. Und da es einem
jeden Kinde Gottes zu kommt, gegen alle
Sanftmüthigkeit zu beweisen gegen alle
Menschen /: Denn wir waren auch unweise,
irrig, u. dienten den Lüsten u. mancherley
Eitelkeiten, wandel in Boßheit u. Neid, u.
haßten uns unter einander. Tit. 3, 2.3 :/
So hat ein Prediger, der die gläubigen
Seelen zu einer solchen linden u. liebreichen
Aufführung ermahnen u. anweisen
soll, doppelt nöthig, seine Lindigkeit und
Langmuth allen Menschen kund werden zu
laßen. Es gehört aber dazu eine mehr als
: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 795. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/799&oldid=- (Version vom 16.7.2024)