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Seite:GN.A.171 Gemein-Nachrichten 1774,3.pdf/792

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fließende Denckungs-Art deutlich zu machen. Ich hatte etliche Jahre zuvor nach vieler Unruhe, u. nach vielen gesezlichen Umwegen; nach vielem ängstlichen Ringen u. Kämpfen um die Gewißheit meines Gnadenstandes, wobey ich aber immer tiefer in Noth gefallen war, eine große u. unvergeßliche Hülfe Gottes an meinem armen Herzen erfahren. Der liebe Heiland hatte mir einen Herz durch dringenden Blick in seinen Erlösungs-Tod geschenckt: u. die große Wahrheit, daß mein Schöpfer aus Liebe zu mir vom Himmels Thron kommen sey, u. mich durch Sein Leiden u. Sterben selig gemacht habe, nahm mein ganzes Herz ein. Ich schämte mich über meinen Unglauben; u. über die unbegreifliche Thorheit, daß eine von Gott selbst erlößte Seele, so ängstlich seyn, u. so unverständig handeln könnte. Ich erkannte, daß alle meine Seelen-Noth daher gekommen war, daß ich die Menschwerdung Gottes, u. die Erlösung meiner Seele von allen Sünden, vom Tode u. von der Gewalt des Satans nie recht bedacht, u.

Empfohlene Zitierweise:
: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 788. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/792&oldid=- (Version vom 15.7.2024)