Gl das Glück mit einer Person bekannt zu werden,
welche mir Jesu Leiden als die Ursach
unsrer Seligkeit zu einem nicht geringen Eindruck
anprieß. – Meine Anverwandten
welche einen Soldaten aus mir machen wollten
thaten mich in meinem 13. ten Jahr unter die
Cadetten. Ich war aber nur 8. Wochen unter
ihnen, denn ich schrie Tag u. Nacht zu
Gott, daß ER mich von den Greueln, die
ich da sehen u. hören muste, erretten sollte,
u. ER erhörte mich auch. Ich kam so
dann zu meinem Oncle, welcher Königlich Pohlnischer
Minister u. General war, muste
daselbst alle Adeliche Uebungen lernen u.
wurde als sein Kind gehalten; Aber mit
dem Beding, daß ich Soldat werden sollte,
welches auch zum andernmal erfolgte.
Aber, meines Angesichtes Hülfe half mir
wieder los. Ich wollte weder eßen noch
trincken, lag Stundenlang auf meinem Angesichte,
u. kam dergestalt von meinen Kräften
herunter; daß man mich wieder weg nehmen
muste. Nichts desto weniger wurde
mir nach einigen Jahren abermals heftig zugesezt,
Soldat zu werden, welches mich aufs
neue zu Gott um Hülfe schreyen machte.
Es kam auch würcklich dazu daß ich nach dem
: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 683. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/687&oldid=- (Version vom 30.6.2024)