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Seite:GN.A.171 Gemein-Nachrichten 1774,3.pdf/519

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etliche Tage vorher einige kränckliche Umstände bey sich gewahr wurde, seine lezte Predigt von der wahren Bekehrung zu Gott, in der Kirche hielt, u. sich von der Zeit inne halten muste, auch bald die Gedancken bekam daß er wol bey dieser Gelegenheit zum Heiland gehen würde. Einmal sagte er: ich gehe gern u. mit Freuden zum Heiland, ich bin mit Ihm verstanden, es ist alles abgethan, u. alles versöhnt, es ist nichts mehr zwischen Ihm u. mir, ich bin getröstet, wenn ich auch Nachfrage bey mir halte; so ist alles gut gemacht, ich gehe als ein armer Sünder zu Ihm, Christi Blut u. Gerechtigkeit das ist mein Schmuck u. Ehren-Kleid.

Er bestellte solang er nur konnte sein Haus u. Amt, u. war oft bey aller Leibes-Schwachheit mit Geistes Kraft angethan, daß er jedem mit der grösten Freudigkeit, das Wohlseyn seines Herzens bezeugen, u. sie zu Jesu hinweisen konnte.

Sein Character war Klein von sich zu dencken u. mit jedermann in Friede zu leben. Er war nicht von vielen Worten, u. was er redte war gründlich u. eindrücklich. Nichts konnt ihn in gesunden Tagen mehr erfreuen, als wenn

Empfohlene Zitierweise:
: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 515. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/519&oldid=- (Version vom 21.8.2024)