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Seite:GN.A.171 Gemein-Nachrichten 1774,3.pdf/516

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Studenten, u. ich wurde auch öfters kräftig bewegt, allein, dabey blieb es auch, u. ob ich gleich in aller äußerlichen Ehrbarckeit u. Frömigckeit einher ging, um ein gutes Zeugniß zu erhalten, welches damals unumgänglich nöthig war, wenn man in Preusischen Landen zu einer Prediger Stelle gelangen wollte; so hatte doch keine rechte Einsicht ins Evangelium, u. kannte den Mann noch nicht, der in die Welt gekommen die Sünder selig zu machen. Anno 1738. ward ich zum Prediger nach Woltersdorff in Hinter-Pommern berufen. Da hatte ich das Glück, daß ein erweckter Prediger mein Nachbar war, durch deßen erweckliche Unterredungen ich zwar mehr Einsicht in mein tiefes Verderben u. das Verdienst des Heilands bekam, aber zur wahren Bekehrung kam es doch nicht. Anno 1744. kriegte ich ganz unvermuthet einen Ruf zum Diaconat bey der St. Petri u. Pauli Kirche in Stettin.

Da nahm ich mir recht ernstlich vor, nicht allein den Herrn Jesum selbst zu lieben: sondern auch Sein Reich zu bauen, u. wenn ich auch Hunger u. Kummer darüber leiden sollte. Es fanden sich auch bald einige erweckte Seelen zu mir, mit denen ich erstlich im Hause, u. dann

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 512. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/516&oldid=- (Version vom 21.8.2024)