als Seine Gnade, nichts als Sein theures Verdienst
u. viel Vergeben ist im Stande unsre Herzen
darüber zu trösten. Dennoch bekennen wir zu
Seinem Lobe, daß uns armen Sündern auch
die Zeit hindurch so viele Barmherzigkeiten
u. Gnaden-Wohlthaten um des Blutes Jesu
Willen wiederfahren sind, daß wir sie weder
beschreiben, noch viel weniger, wie Seine
Langmuth, Liebe u. Treue es um uns verdient
hat, Ihm verdancken können. Er hat uns
von außen Friede u. Ruhe u. einen ungestörten
Gang geschenckt; Er hat uns Sein
Nah u. Daseyn in unserer Mitte fühlen
laßen; Er hat sich aus Gnaden zu unsern
Versamlungen u. Gesellschaften bekannt
u. sich unserer Seelen im Ganzen u. in den
Theilen herzlich angenommen; Er hat uns in
dem Wort von Seiner Leiden Versöhnung, wovon
auch auf den hiesigen Canzeln, manches
schöne Zeugniß abgelegt worden, Weide für
unsre Herzen finden laßen. Besonders gesegnet
war uns die Paßions-Geschichte, die
dis mal in der Marter-Woche von jedem Haus-Vater
seiner Familie vorgelesen wurde.
Die täglichen Loosungen u. Texte, u. die Capitel woraus sie genommen waren, haben wir
: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 509. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/513&oldid=- (Version vom 21.8.2024)