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Seite:GN.A.171 Gemein-Nachrichten 1774,3.pdf/434

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In diesem Monat hatten wir unsre Coffe-Erndte die sehr geringe war, weil der hiesige Grund sehr schlecht ist. Dem Gebet der Kirchen-Litaney d. 1tn Aug. wohnte der Fähnrich Dauniz bey, der einige Tage auf einen freundschaftlichen Besuch bey uns war. D. 2tn Aug. wurde unserm Simon ein Söhnlein geboren. Weil aber nach hiesiger Landes-Einrichtung der Neger kein Vater etwas über seine Kinder zu sagen hat, u. die Mutter u. deren Brüder eifrige Gözen-Diener sind, so durften wir weder an Taufe noch am Segnen desselben dencken. D. 6tn hatte Bruder Kersten eine herzliche Unterredung mit unserm Simon, des Inhalts: „Lasset uns Ihn lieben, denn Er hat uns zuerst geliebet.“ D. 8tn Aug. kamen unsre Leute vom Fort u. vom Grund-Fällen wieder nach Hause.

Bruder Kersten, der eben das Fieber hatte, stand auf u. ging ihnen entgegen; um die Brüder Rudolph u. Schreyer zu bewillkommen. Die Augen gingen uns über von herzlicher Freude auf beyden Seiten. Abends in der Versamlung danckte Bruder Rudolph in einem herzlichen Gebet unserm lieben HErrn für seine gnädige Bewahrung auf der Reise u. bey dem schweren Bäume-Fällen.

Empfohlene Zitierweise:
: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 430. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/434&oldid=- (Version vom 22.9.2024)