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Seite:GN.A.171 Gemein-Nachrichten 1774,3.pdf/399

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Krancken-Besucherin. Auch war sie eine Gehülfin in der Diaspora, u. gab sich treulich mit den Besuchenden ab. Seit einigen Jahren war sie Kräncklich. Im Oct. 1773. besuchte sie in ihrer Unpäßlichckeit ihren Bruder in Niesky u. ihre 2. Schwestern in der Nachbarschaft, weil sie glaubte, die Reise würde ihr nüzlich seyn; als sie aber zu ihrer Schwester kam,. wurde sie bis zum heimgehen kranck, u. sie kam jedoch am 25.ten Oct. noch nach Hause, u. freute sich, wieder bey der Gemeine zu seyn. Bey ihrer Schwäche sahe man, daß der Freund ihrer Seelen mit ihrer Vollendung eile. Sie erklärte sich, daß sie als eine arme, aber versöhnte Sünderin, die nichts als Sein Blut u. Gerechtigkeit auf zu weisen habe, zu Ihm gehen wolle; sie freue u. tröste sich Seiner. D. 13.tn Nov. redte sie mit ihren Kindern, u. gab ihnen ihren mütterlichen Segen. U. nachdem sie dieses ihren Manne erzehlet, u. von ihm Abschied genommen hatte, bezeugte sie, daß sie nun ganz fertig, u. in den Willen des Heilands ergeben sey. U. so entschlief sie am 15ten früh nach 3. Uhr sanft u. selig, unter der Einsegnung ihres Mannes. Ihre Hütte hatte einen lieblichen Blick. Ihr Alter war 49. Jahr, 10. Monate u. 15. Tage. Sie hinterläßt 4. Kinder in der Gemeine, u. 2. sind ihr voran gegangen.

10.) Die in Ebersdorf heimgegangene verwittwete

Empfohlene Zitierweise:
: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 395. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/399&oldid=- (Version vom 11.9.2024)