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Seite:GN.A.171 Gemein-Nachrichten 1774,3.pdf/367

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im Apr. 1743 nach Ebersdorf zog. Hier faßte mich der Heiland zu verschiedenen malen recht kräftig an; es blieb mir aber immer der Gedancke übrig, daß ich noch keine rechte Gnade hätte. Ich redte darüber mit einem Bruder, welcher mir sagte: ich sollte doch dem Worte Gottes glauben, daß mich der liebe Heiland schon ganz selig gemacht hätte. Ich war willig dazu u. bald darauf schenckte mir der Heiland einen durchdringenden Gottes Frieden ins Herz u. ich fühlte mich selig u. vergnügt. D. 24tn Oct. 1745 ging ich zum erstenmal mit zum heiligen Abendmahl. Es war mir eine große Gnade u. mein Herz war tief gebeugt, es that mir sehr wohl unter Abendmahls Geschwistern zu seyn; u. ich kam auch gleich in eine Gesellschaft wo ich beständig vom Blut u. Wunden des Heilands hörte. Dabey fühlte ich aber doch allemal, daß mein Herz noch nicht allezeit gegen die Wunden u. Marter Jesu recht gefühlig u. weich wäre. Das schmerzte mich gar sehr, daß ich ein so hartes Herz hatte; aber der liebe Heiland fuhr fort, mir viele Gnade zu erzeigen u. mich immer mehr von Seinem Blut u. Wunden fühlen zu laßen. Im Jahr 1746 wurde in der Ebersdorfischen Gemeine viel vom Blut u. Wunden des Heilands geredet u. diese Materie wurde mir immer wichtiger

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 363. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/367&oldid=- (Version vom 21.8.2024)