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Seite:GN.A.171 Gemein-Nachrichten 1774,3.pdf/304

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Sie war von den Paptists getauft u. hatte seit vielen Jahren ihre Versammlungen besucht. Die Lehre der Brüder von der Versöhnung im Blute Jesu war ihres Herzens Weide.

In ihrem Wittwenstande hielt sie sich als eine arme Sünderin an ihren ewigen Mann, that zur Sache des Heilands was sie konnte, schenckte das Lot worauf jezt unser Haus u. Capelle steht, den Brüdern, gab zu dem Bau selber nach ihrem Vermögen eine ansehnliche Beysteuer u. war wie eine Mutter in Besorgung der Arbeiter so lange sie nur konnte. Seit etlichen Jahren verlor sie ihr Gehör u. kriegte eine Engbrüstigkeit mit Husten; war aber dabey geduldig u. allemal erfreut, wenn sie besucht wurde, ob man gleich wegen ihrer Taubheit nicht viel mit ihr reden konnte.

Ofte sagte sie: Lieber Heiland! nimm Deine arme Sünderin in Gnaden zu Dir; welches auch an bemeldetem Tage geschahe, ihres Alters 60 Jahr und 10 Monate.

Empfohlene Zitierweise:
: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 300. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/304&oldid=- (Version vom 22.6.2024)