Er uns durchs heilige Sacrament recht fühlbarlich. Nachmittags war das Anbeten.
Mein Besuch in Tangermünde d. 24tn war den Geschwistern zur Freude. Ich redete mit ihnen Bandenmäßig[WS 1], u. fand sie in einer hübschen Stellung ihres Herzens. D. 3tn Oct: gab der Heiland Gnade, daß ich in unsrer Haus-Versammlung mit Gefühl über die Loosung reden konte: Säet Gerechtigkeit, u. erndtet Liebe p. u. wir fühltens, daß die Wundenfluthen auch unsre Fluhr durchgehn. Es hatten uns verschiedene Brüder aus Stendal u. Ebersdorf besucht, die kräftig angefaßt wieder nach Hause gingen. D. 17tn erfreute uns unser lieber Bruder Grassmann von Berlin mit seinem Besuch, u. hielt uns eine gesegnete Versammlung. Er reiste d. 20tn wieder ab. Am 26tn nahm der Heiland unsern lieben Pastor Duncker selig zu sich.
Es that uns sehr wehe, denn wir hatten an ihn nicht nur einen wahren Freund, sondern auch einen treuen Lehrer, der den Heiland liebte u. Ihn auch mit dem Munde bekannte. Er hat die Gemein-Schriften mit grossem Segen für sein Herz gelesen, u. dadurch eine genaue u. richtige Kenntniß von der Brüder Sache gekrigt. Als er das Leztemal bey uns war, traf er eben unsern Bruder Grassmann an, u. freuete sich herzlich einen Diener Gottes, von dem er in
der Brüder Historie gelesen, persönlich kennen zu
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ vertraulich, offenherzig und ohne Scheu
: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 172. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/176&oldid=- (Version vom 11.2.2024)