werden, die Strapazen auszustehen,
wirds wol noch manches auszustehen
geben; mir ists aber so, ich wills
weiter wagen. Ich probirte etwas zu
Fuße zu gehen; ich konte es aber nicht
aushalten, darum danke ich auch für
die gemachte Anstalt zu meiner Ab-
Reise. Im Geiste grüße u. küße ich
dich, Bruder Leonhard, Spangenberg
u. Weiss, danke auch vor eure große
Liebe u. daß euer Herz mit mir ist
u. euer Gebet mich begleitet. Ich
grüße die ganze Gemeine in Herrnhuth recht
herzlich. Ich habe es in Grönland erfahren,
was vor ein großer Segen
darinnen liegt, wenn man als ein
armer Sünder in der Gemeine Liebes-Andenken
bleiben kan. Darum
ging ich vor meiner Abreise von Stube
zu Stube u. von Haus zu Haus, und
nahm Abschied u. fühlte, daß nicht
ein einziges unter den Geschwistern
war, das mich nicht recht lieb hätte.
Darüber schäme ich mich noch den Augenblick.
Nun gehe ich unter die wilden
Barbaren. Schlagen sie mich todt,
so fühle ich doch, daß der Heyland
meine arme Seele aus Gnaden in
Seine Wunden nehmen wird. Denkt
: Gemein-Nachrichten 1765,1. , Herrnhut 1765, Seite 342. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.109_Gemein-Nachrichten_1765,1.pdf/350&oldid=- (Version vom 11.5.2024)