Wunden p. Ach wie ist uns doch so
wohl – an dem Creuze, da Du stir
starbest p. Still Du unsre Sehnsuchts-Pein,
blutigs Lämmlein p. In Dein'm
Verdienst wir weiden, bis daß wir
zu Dir scheiden p. Dein Creuz, die
Schmach – die haben unser Herz genommen
u. gebunden. Das ist das
Feu'r, das uns entzündt p. Hätt'st
Du Dich nicht selber an uns gehangen,
wir wär'n Dich nimmermehr suchen
gangen; wer ist wie Du?
Wird auch Seines gleichen – gefunden
werden? wir sagen: Nein.
Es soll Dein Tod u. Leiden – uns
stets in unserm Herzen ruhn.
Alle Tag' im Jahre – soll'n uns von
nun an Festtage werden der Marter
Gott's. So nimm mein Herz
u. alles, was ich bin p. Du aber
solst auch wieder meine seyn p.
Wir geb'n uns heute Dir ganz von
neuem hin p. Wir sind sehr schwächlich,
das weißst Du selber wohl p.
Du hätt'st uns gerne reine – wir
danken für die Mühe p. Ja dankt
mit Mund u. Händen, die ihr laßts
Wundenroth anfangen, mitteln,
enden p. Nun wir woll'n mit
: Gemein-Nachrichten 1765,1. , Herrnhut 1765, Seite 203. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.109_Gemein-Nachrichten_1765,1.pdf/211&oldid=- (Version vom 11.2.2024)