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Seite:Freiligrath-Prozess.djvu/17

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des Rheinischen Odeons, Düsseldorf. Schreiner 1840, und des Rheinischen Jahrbuchs. Köln. Dümont 1841. Einige Zeit später gab er mit L. Schücking das romant. Westfalen heraus. (Barmen, Langewiesche.)

Nach seiner Verheirathung siedelte er nach Darmstadt hinüber, wo er mit Heinrich Künzel ein Blatt für englisches Leben und englische Literatur „Britannia“ zu gründen gedachte und für welches schon tüchtige Mitarbeiter, unter denen Dickens (Boz) und Bulwer, gewonnen waren, dessen Erscheinen jedoch an der Aengstlichkeit der Verleger scheiterte. Mit E. Duller gab er „1862“, ein Gedicht „zum Besten des kölner Domes“ heraus (Darmst. Joughaus [WS:Jonghans].)

Zu dieser Zeit fing die Politik an, sich in der Poesie Geltung zu verschaffen.

G. Herwegh’s und Hoffmann’s Lieder erschienen, aber Freiligrath hält sich noch ferne davon, da er den rechten Antheil daran noch nicht finden kann und er sagt deshalb in dem Gedichte: Aus Spanien:

„Der Dichter steht auf einer höhern Warte,
Als auf der Zinne der Partei.“

Dieses Wort fand aber seine Beantwortung von dem Führer aller damaligen politischen Dichter, G. Herwegh. Doch ohne Wirkung blieb noch in der Seele unseres Dichters diese Herausforderung, denn er war, wie auch Julius Mosen, (was Dingelstedt im Jahrbuch der deutschen Literatur 1839. ausgegesprochen,) mit keiner Parteiung zusammenhängend und gegen keine fechtend; beide waren vielmehr, unbekümmert um das Geräusch der Streitenden ringsum, im Rausche ihrer Dichtung selig versunken. Freiligrath hatte bisher nie Gelegenheit gehabt, sich politischen Bewegungen der Zeit hinzugeben, denn er war nie auf Universitäten gewesen, wo des Jünglings

Empfohlene Zitierweise:
Stenographischer Bericht des Processes gegen den Dichter Ferdinand Freiligrath. Düsseldorf 1848, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiligrath-Prozess.djvu/17&oldid=- (Version vom 18.8.2016)