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Schlimme Situation.
„Vorwärts, Kaiser, vorwärts, nach Deutschland!“
„Ha, ihr verwünschten Kosaken habt gut reden! Da hinten reißen mich die Andern zurück! Ich möcht’ des Teufels werden! Die verfluchte deutsche Wirthschaft sehen und nicht dreinschlagen dürfen! Und das ginge noch Alles an – wüßte ich nur, daß ich meinen Herren Collegen einen Dienst erwiese – aber ich fürchte, wenn ich komme, werden ihre Unterthanen rebellisch und –“
Beiträge zur deutschen Flotte aus Neu-Abdera.
Tief durchdrungen von der hohen Bedeutung einer deutschen Flotte übersendet unterzeichneter Magistrat die Ergebnisse seiner patriotischen Sammlungen an wohllöblichen Marineausschuß. Derselbe beliebe zu empfangen:
- 120 Dutzend hier gefertigte Schlappen, um die vaterländischen Seekrieger an die noch zu empfangenden im Voraus zu gewöhnen.
- 50 Centner Schiffsballast aus hiesiger Registratur.
- 10 Ballen Maschinenpapier als etwaigen Wochenbedarf des hochlöblichen Marineausschusses zu Sitzungsprotokollen.
- Einen Eimer Tinte zu demselben Bedarf. Die Eigenthümlichkeit derselben besteht darin, daß man bei ihrem Gebrauch keine Rechnungsfehler macht und also nie wegen Differenzen oder Nachlässigkeit in die Tinte kommen kann.
- Einen halben Centner getrocknete Spinnen aus der besuchtesten hiesigen Stadtkirche. Sind gegen die Seekrankheit zu empfehlen.
- Zehn Exemplare des Werkes von Dr. Heckerstruve, zweite Auflage: „Die radikale Heilung des deutschen Unvermögens betreffend.“
- Fünfzehn vollständige, nun überflüssig gewordene Uniformröcke deutscher Patrimonialrichter. Die Stickerei daran ist ächt volksthümlich.
- 3000 Stück „Reichscigarren“, hiesigen Gewächses, zu Handen des Flottenauditoriats. Der Genuß einer halben reicht hin, den verstocktesten Delinquenten zu jedem beliebigen Geständniß zu bringen.
- Den letzten Jahrgang der „Kirchenzeitung von Hengstenberg“ als Einschläferungsmittel für kranke Matrosen.
- Eine hier gefertigte sogenannte neunschwänzige Katze, deren Nutzen und Nothwendigkeit den souverainen Seesoldaten in einer beigelegten Schrift weiter auseinandergesetzt wird.
Genehmigen Sie etc.
etc. etc.
Redaction: Eduard Kauffer. Verlag von Friedrich Campe in Nürnberg.
Druck der Campe’schen Officin.
Druck der Campe’schen Officin.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Kauffer (Red.): Der Nürnberger Trichter. Friedrich Campe, Nürnberg 1848, Seite 64. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Fr%C3%A4nkische_Bl%C3%A4tter_nebst_dem_Beiblatt_Der_N%C3%BCrnberger_Trichter.djvu/164&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Eduard Kauffer (Red.): Der Nürnberger Trichter. Friedrich Campe, Nürnberg 1848, Seite 64. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Fr%C3%A4nkische_Bl%C3%A4tter_nebst_dem_Beiblatt_Der_N%C3%BCrnberger_Trichter.djvu/164&oldid=- (Version vom 31.7.2018)