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Seite:Fränkische Blätter nebst dem Beiblatt Der Nürnberger Trichter.djvu/116

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Hermann Wimmer (Red.): Der Nürnberger Trichter

Der Kunstverständige.
A. Die Reparaturkosten dieser Statuen können sich, so beiläufig berechnet, wohl auf hundert und etliche Gulden belaufen.

Ich glaube nicht, daß Sie, als ein so großer Kunstkenner, diesen Preis zu hoch angeschlagen finden, insbesondere, wenn Sie bedenken, daß dem Alexander der halbe Arm und die Nase, dem borghefischen Fechter beide Hände und Ohren, und dem Merkurius der Geldbeutel und die Flügel fehlen etc.

B. Gehorsamster Diener! Da glaube ich jetzt gern, daß Ihr Herren Künstler reiche Leute werden müßt. Eine solche

Bagatellarbeit – und so enorm theuer – und das Material ist doch so billig!


Unverbürgte Berichte.

Hannover. Der stenographische Bericht über die Reichstagsverhandlungen von voriger Woche hat Seiner britischen Majestät höchlichst mißfallen und wird nächstens, wenn alle Exemplare verkauft sind, mit Beschlag belegt werden.

München. So eben erfuhren wir auf außerordentlichem Wege die beiden ersten Paragraphen der Geschäftsordnung im Gewerbkongreß. §. 1. Von Gewerbfreiheit ist keine Rede. §. 2. Sonst kann Einer sprechen, was er will.

Berlin. Der Aufruf unsers demokratisch-konstitutionellen Vereins hat guten Erfolg gehabt. Nur ist zu bedauern, daß über dreißig Abgeordnete zurückgewiesen werden mußten, weil sie weder einen echt-konstitutionellen, noch weniger einen demokratischen Ausweis hatten.

# Frankfurt. Armeebefehl. Sobald die 900,000 deutschen Soldaten beisammen sind, werden die Nord- und die Südarmee von einander Abschied nehmen, und in der Lüneburger Heide und auf dem Donaumoos einstweilen ihr Lager aufschlagen. Aus politischen Rücksichten ist allen Bürgerlichen der Zutritt versagt.

)( Osnabrück. Sie Glücklicher, Sie können abdanken, sagte der arme Ludwig XVI. zu Malesherbes, und so spricht bei uns das unglückliche Ministerium zu seinem König.


Redaction: Dr. Hermann Wimmer.     Verlag von Friedrich Campe in Nürnberg.
Druck der Campe’schen Officin.
Empfohlene Zitierweise:
Hermann Wimmer (Red.): Der Nürnberger Trichter. Friedrich Campe, Nürnberg 1848, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Fr%C3%A4nkische_Bl%C3%A4tter_nebst_dem_Beiblatt_Der_N%C3%BCrnberger_Trichter.djvu/116&oldid=- (Version vom 1.8.2018)