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Seite:Fossilium catalogus I, 25.pdf/2

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Eurypterida.
Auct.: C. Diener.

Die Eurypterida sind die formenreichste Ordnung der Merostomata. Sie sind auf die palaeozoische Aera beschränkt und heute völlig erloschen.

Der erste Eurypteride wurde im Jahre 1818 von Dr. S. Mitchell im Obersilur des Staates New York entdeckt und für den Rest eines Fisches gehalten, erst 1825 von Dekay als ein Kruster erkannt und mit dem Namen Eurypterus belegt. Zwanzig Jahre später folgte die Entdeckung und Beschreibung des Pterygotus anglicus im Obersilur von Schottland, weitere zwanzig Jahre später jene der Eurypteren im baltischen Obersilur.

Unter den Eurypterida finden sich die größten Kruster, die jemals gelebt haben. Ihr größter Vertreter war vermutlich Pterygotus Cobbi Hall, dessen freilich dürftige Reste auf eine Länge von 2 Meter schließen lassen. P. anglicus erreichte nach Woodward eine Länge von 1,85 Meter. Fast ebenso lang war P. buffaloënsis Pohlm. Auch Erettopterus grandis Pohlm und Stylonurus excelsior Hall waren sicherlich über 1½ Meter lang. Keine Art des Genus Eurypterus erreichte solche Dimensionen. E. pustulosus Hall überschritt wohl kaum die Länge von einem Meter.

Die Eurypterida bilden eine gut abgegrenzte Ordnung, sobald man die Limulava Walcotts ausschließt und in eine besondere Abteilung der Merostomata verweist. Die Systematik ist von Clarke und Ruedemann im wesentlichen festgestellt worden. Ich folge ihr mit einer Ausnahme, indem ich von der Familie der Eurypteridae die Gattungen Drepanopterus und Stylonurus als Vertreter einer besonderen Familie (Stylonuridae) im Anschluß an die Ausführungen Pompeckjs abtrenne.

Eine reiche Literatur ist in den letzten Jahren über das Problem der Lebensweise der Eurypterida entstanden. Während früher alle Eurypterida mit Ausnahme von Anthraconectes als Meerestiere angesprochen worden waren, hat Marjorie O’Connell 1916 die Behauptung, alle Eurypterida seien Bewohner des Süßwassers gewesen, mit großem Geschick verteidigt. Die Wahrheit dürfte wohl auch hier in der Mitte liegen. Auch die Frage der Beziehungen der Eurypterida zu den Scorpioniden ist in der letzten Zeit wieder in den Vordergrund des Interesses getreten. Für einen Nomenclator palaeontologicus kommen beide Fragen nur wenig in Betracht.

In den Arbeiten von Clarke und Ruedemann und von M. O’Connell findet sich eine ziemlich vollständige Zusammenstellung der älteren Literatur.


Empfohlene Zitierweise:
Carl Diener: Fossilium catalogus I, 25 (Eurypterida). W. Junk, Berlin 1924, Seite 1. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Fossilium_catalogus_I,_25.pdf/2&oldid=- (Version vom 31.7.2018)