1 (1.) Ich habe einen Stammbaum aufzuweisen, der nicht unberühmt ist, sondern bis in die ältesten Priesterfamilien zurückreicht. Bekanntlich gründet sich der Adel bei dem einen Volk auf diese, bei dem anderen auf jene Voraussetzung, und so wird bei uns als Kennzeichen vornehmer Geburt die Zugehörigkeit zur Priesterschaft angesehen. 2 Übrigens leite ich meine Abstammung nicht nur aus priesterlichem Geschlecht, sondern – was viel besagen will – sogar aus der ersten der vierundzwanzig Klassen und zwar aus der vornehmsten Familie derselben her. Mütterlicherseits bin ich auch königlichem Geblüt entsprossen; denn die Asamonäer, die Vorfahren meiner Mutter, sind während eines beträchtlichen Zeitraumes Hohepriester und Könige unseres Volkes gewesen. 3 Mein Stammbaum ist folgender: Mein Urahn Simon mit dem Beinamen Psellos lebte um die Zeit, als ein Sohn des Hohepriesters Simon, derselbe, der zuerst unter den Hohepriestern den Namen Hyrkanus trug, das hohepriesterliche Amt bekleidete. 4 Simon Psellos hatte neun Söhne. Einer von diesen, Matthias, des Ephlias Sohn genannt, heiratete die Tochter des Hohepriesters Jonathas, der zuerst von den Asamonäern die Hohepriesterwürde an sein Haus brachte und dessen Bruder Simon gleichfalls Hohepriester war, und erhielt von ihr im ersten Jahre der Regierung des Hyrkanus einen Sohn, Matthias mit dem Beinamen „der Bucklige.“ 5 Des letzteren Sohn war Joseph, geboren im neunten Regierungsjahre Alexandras, und von Joseph ward im zehnten Jahre der Regierung des Königs Archelaus Matthias gezeugt. Der Sohn
Flavius Josephus: Des Flavius Josephus Selbstbiographie. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1900, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosApionVitaMakkGermanClementz.djvu/7&oldid=- (Version vom 2.4.2020)