um den Anschlag wisse, zog eine beträchtliche Anzahl bewaffneter Galiläer und auch Tiberienser heran, 108 gebot sodann, alle Zugänge zur Stadt aufs strengste zu bewachen, und gab den Thorwächtern Befehl, nur den Jesus, wenn er käme, sowie die ersten seiner Leute einzulassen, die übrigen aber auszuschliessen oder, wenn sie Gewalt brauchten, wegzujagen. 109 Sie thaten, wie ihnen befohlen war, und als Jesus mit einigen Banditen eintrat, forderte ich ihn auf, schleunigst die Waffen zu strecken: er sei des Todes, wenn er nicht Folge leiste. Da er sich rings von Bewaffneten umgeben sah, gehorchte er voller Schrecken; diejenigen seiner Leute aber, welche ausgeschlossen waren, flohen davon, als sie seine Gefangennahme erfuhren. 110 Ich nahm nun Jesus beiseite und eröffnete ihm, dass ich den Plan, den er gegen mich geschmiedet, sehr gut kenne und auch wisse, wer ihn dazu angestiftet habe. Dennoch wolle ich ihm das Geschehene verzeihen, wenn er seinen Sinn ändere und mir Treue gelobe. 111 Er versprach denn auch, sich fügen zu wollen, worauf ich ihn freiliess und ihm erlaubte, seine Mannschaft wieder zu sammeln. Den Sepphoriten aber drohte ich mit entsprechender Strafe, wenn sie ihre Widersetzlichkeit nicht aufgäben.
112 (23.) Um dieselbe Zeit kamen zwei angesehene Unterthanen des Königs aus der Landschaft Trachonitis mit Pferden, Waffen und Geld zu mir. 113 Die Juden wollten sie anfangs nötigen, sich beschneiden zu lassen, wenn sie es mit ihnen zu halten gedächten. Ich litt jedoch nicht, dass man ihnen Gewalt anthat, sondern erklärte, jeder Mensch müsse Gott nach eigener freier Wahl, nicht gezwungen verehren, und nie dürften Leute, welche ihre Zuflucht zu uns nähmen, in die Lage kommen, ihren Schritt zu bereuen. Dem pflichtete die Menge bei, und ich liess sodann die Ankömmlinge aufs reichlichste verpflegen.
114 (24.) Unterdessen hatte der König Agrippa eine Heeresabteilung unter dem Befehl des Aequus Modius abgeschickt, um die Festung Gamala zu erobern. Weil
Flavius Josephus: Des Flavius Josephus Selbstbiographie. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1900, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosApionVitaMakkGermanClementz.djvu/25&oldid=- (Version vom 2.4.2020)