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Seite:FlavJosApionVitaMakkGermanClementz.djvu/12

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Übelgesinnten zur Niederlegung der Waffen zu bereden und ihnen klar zu machen, dass es besser sei, wenn nur der kräftigste Teil des Volkes sich derselben bediene. Unsere Partei nämlich war wohl entschlossen, für den Notfall die Waffen bereit zu halten, wollte jedoch zunächst abwarten, was die Römer thun würden.

30 (8.) Mit diesen Aufträgen also kam ich nach Galilaea. Hier fand ich die Sepphoriten in grosser Unruhe wegen ihrer Vaterstadt, die von den Galiläern einesteils wegen ihrer Freundschaft für die Römer, andernteils weil sie mit Cestius Gallus, dem Statthalter von Syrien, einen Vertrag abgeschlossen hatte, mit Plünderung bedroht wurde. 31 Sogleich aber befreite ich sie insgesamt von ihrer Furcht, indem ich das ihnen feindlich gesinnte Volk günstig für sie stimmte und ihnen sogar die Erlaubnis gab, so oft sie wollten, ihre Verwandten zu besuchen, welche in Dora, einer phoenicischen Stadt, bei Gessius als Geiseln sich befanden. Die Bewohner von Tiberias dagegen traf ich bereits in bewaffnetem Aufruhr, der sich aus folgender Ursache entwickelt hatte.

32 (9.) Drei Parteien gab es in der Stadt. Die erste bestand aus lauter angesehenen Männern mit Julius Capellus an der Spitze. 33 Dieser Capellus und sein Anhang, nämlich Herodes, des Miaros Sohn, Herodes, des Gamalos Sohn, und Kompsos, der Sohn des Kompsos, dessen Bruder Krispos früher einmal Statthalter unter Agrippa gewesen war, jetzt aber auf seinen Gütern jenseits des Jordan weilte, 34 rieten zur Treue gegen die Römer und den König, und nur Pistos liess sich, da er leicht erregbaren Gemütes war, von seinem Sohne Justus aufhetzen und trat der Meinung jener Männer nicht bei. 35 Die zweite Partei, die sich aus dem niedersten Pöbel zusammensetzte, war entschieden für den Krieg. 36 An der Spitze der dritten Partei endlich stand des Pistos Sohn Justus, der sich zwar den Anschein gab, als sei er inbetreff etwaigen kriegerischen Vorgehens noch unschlüssig, gleichwohl aber eine Änderung der bestehenden Verhältnisse herbeiwünschte, weil er bei einem solchen Umsturz seine eigene Macht

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Des Flavius Josephus Selbstbiographie. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1900, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosApionVitaMakkGermanClementz.djvu/12&oldid=- (Version vom 2.4.2020)