Zum Inhalt springen

Seite:FlavJosApionVitaMakkGermanClementz.djvu/112

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

übergab er, da er selbst den Strapazen nicht gewachsen war, seinen noch jugendlichen Sohne Nabuchodonosor einen Teil des Heeres und sandte ihn gegen den Satrapen aus. 136 Nabuchodonosor stiess alsbald mit dem Empörer zusammen, lieferte ihm ein Treffen und bemächtigte sich nicht nur seiner Person, sondern unterjochte auch sein Land. Um diese Zeit erkrankte sein Vater Nabopalassar und starb nach einundzwanzigjähriger Regierung in der Stadt Babylon. 137 Als Nabuchodonosor bald darauf vom Tode seines Vaters Kunde erhielt, ordnete er die Angelegenheiten Aegyptens und der übrigen Landesteile und gab einigen seiner Freunde den Auftrag, die gefangenen Juden, Phoenicier, Syrer und Aegyptier samt dem schwerbewaffneten Teile des Heeres und dem Gepäck nach Babylonien zu führen; dann brach er auch selbst auf und legte in wenigen Tagen den Weg durch die Wüste nach Babylon zurück. 138 Hier übernahm er die von den Chaldäern[1] besorgte Leitung des Staates sowie die Königswürde, die der beste derselben ihm inzwischen gesichert hatte, und trat überhaupt die Vollherrschaft über sein väterliches Reich an. Sowie nun die Gefangenen ankamen, liess er ihnen in den passendsten Gegenden Babyloniens Wohnsitze anweisen; 139 dann schmückte er mit der Kriegsbeute den Tempel des Bel und die übrigen Heiligtümer aufs herrlichste, liess in der bisherigen Hauptstadt Neubauten aufführen und erweiterte sie durch eine zweite ausserhalb liegende in der wohlmeinenden Absicht, künftige Belagerer an der Ableitung des Flusses und der dadurch bewirkten Bedrängung der Stadt zu hindern. Ferner zog er um die innere Stadt drei Ringmauern und ebenso viele um die äussere, teils aus gebrannten Ziegeln und Asphalt, teile aus blossen Ziegelsteinen. 140 Nachdem er so die Stadt gehörig befestigt und die Thore mit prächtigem Schmuck versehen hatte, erbaute er im Anschluss an den Palast seines Vaters einen anderen, der jenen an Höhe und glänzender Ausstattung

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Des Flavius Josephus Selbstbiographie, Gegen Apion. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1900, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosApionVitaMakkGermanClementz.djvu/112&oldid=- (Version vom 4.8.2020)
  1. S. die Anmerkung zu Abschnitt 6.