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Seite:FlavJosApionVitaMakkGermanClementz.djvu/108

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Ausgestaltung des Bauwerkes beizutragen, schenkte er hundertzwanzig Talente Gold und schickte zugleich für die Bedachung überaus schöne Baumstämme, die er auf dem sogenannten Libanongebirge hatte fällen lassen. Solomon machte ihm dagegen ausser vielem andern auch ein Stück Land in dem Bezirk von Galilaea, der Chabulon heisst, zum Geschenk. 111 Vornehmlich jedoch war es der Drang nach Weisheit, der ihre Freundschaft knüpfte; denn sie sandten sich gegenseitig schwierige Aufgaben zum Lösen, worin Solomon, der auch sonst der weisere war, den Hirom übertraf. Noch jetzt werden bei den Tyriern viele von den Briefen aufbewahrt, die sie miteinander wechselten.[1] 112 Dass aber diese Angaben über die bei den Tyriern vorhandenen Schriftstücke nicht etwa von mir erfunden sind, mag das Zeugnis des Dios beweisen, eines Mannes, dem man eine besondere Kenntnis der phoenicischen Geschichte zutraut. Er schreibt in seiner Geschichte der Phoenicier folgendermassen:[2] 113 „Nach dem Tode des Abibalos bestieg dessen Sohn Hirom den Thron. Dieser versah auch den östlichen Teil von Tyrus mit Festungswerken, erweiterte die Stadt und brachte mit ihr den bis dahin abseits auf einer Insel stehenden Tempel des Olympischen Zeus dadurch in Verbindung, dass er zwischen Stadt und Insel einen Damm anlegte. Den Tempel schmückte er mit goldenen Weihgeschenken; auch stieg er auf den Libanon und liess dort Bäume für die Erbauung von Tempeln fällen. 114 Der Beherrscher von Jerusalem, Solomon, soll dem Hirom Rätselfragen geschickt und von ihm ebensolche verlangt haben unter der Bedingung, dass der, welcher sie nicht lösen könne, dem Errater eine Geldzahlung leisten müsse. 115 Hirom sei darauf eingegangen, und da er die Rätsel nicht zu lösen vermochte, habe er grosse Summen als Strafe bezahlt. Später aber habe ein Tyrier mit Namen Abdemon die Aufgaben gelöst und nun seinerseits andere

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Des Flavius Josephus Selbstbiographie, Gegen Apion. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1900, Seite 108. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosApionVitaMakkGermanClementz.djvu/108&oldid=- (Version vom 4.8.2020)
  1. Proben dieser (zweifellos unechten) Briefe s. J. A. VIII, 2, 6f.
  2. Vergl. J. A. VIII, 5, 3.