Araber.“ 83 In einem anderen Exemplar übrigens heisst es, die Silbe Hyk bedeute nicht „Könige“, sondern durch das ganze Wort würden kriegsgefangene Hirten bezeichnet. Thatsächlich ist im Aegyptischen das Wort Hyk neben der anderen Form Hak – mit der Aspiration – die eigentliche Bezeichnung für Kriegsgefangene. Diese Auslegung erscheint mir glaubwürdiger und mehr mit der alten Geschichte übereinstimmend. 84 Die vorhin erwähnten Könige der Hirten nun, erzählt Manetho weiter, und deren Nachkommen hätten fünfhundertelf Jahre lang über Aegypten geherrscht. 85 Darauf hätten die Könige von Thebaïs und dem übrigen Aegypten einen Aufstand gegen die Hirten erregt, und es sei ein heftiger und langwieriger Krieg zwischen ihnen ausgebrochen. 86 Schliesslich habe ein König Namens Alisphragmuthosis die Hirten besiegt, sie aus ganz Aegypten vertrieben und in einen zehntausend Joch umfassenden Ort eingeschlossen, der Auaris geheissen habe. 87 Die Hirten hätten, fährt Manetho fort, diesen Platz mit einer grossen und starken Mauer umzogen, um ihre gesamte Habe sowie die gemachte Beute dort sicher bergen zu können. 88 Des Alisphragmuthosis Sohn Thummosis habe sie alsdann mit vierhundertachtzigtausend Mann belagert und die Festung zu stürmen versucht, aber die Belagerung aufgeben müssen und einen Vertrag mit ihnen geschlossen, demzufolge sie Aegypten verlassen und, ohne irgendwie belästigt zu werden, sollten ziehen dürfen, wohin es ihnen beliebe. 89 Dieser Übereinkunft gemäss seien sie mit ihren Familien und ihrem ganzen Besitztum in der Stärke von nicht weniger als zweihundertvierzigtausend Köpfen aus Aegypten aufgebrochen und hätten den Weg durch die Wüste nach Syrien eingeschlagen. 90 Weil sie sich aber vor der Herrschaft der Assyrier, die damals Asien in ihrer Gewalt hatten, fürchteten, hätten sie in dem Lande, welches jetzt Judaea heisst, eine Stadt erbaut, die Tausende von Menschen fassen konnte, und diese Stadt Jerusalem genannt. 91 In einem anderen Buche der „Aegyptiaka“ berichtet Manetho, dieses sogenannte Hirtenvolk
Flavius Josephus: Des Flavius Josephus Selbstbiographie, Gegen Apion. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1900, Seite 104. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosApionVitaMakkGermanClementz.djvu/104&oldid=- (Version vom 4.8.2020)