Zum Inhalt springen

Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/113

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

einen anderen Weg einzuschlagen, aber auch nicht zurückkehren mochte, liess er die Bürger ersuchen, ihm die Thore zu öffnen und ihm den Durchmarsch durch die Stadt zu erlauben. Die Thore waren nämlich mit Felsblöcken versperrt und machten somit den Durchzug unmöglich. 347 Da aber die Ephroniter sich dessen weigerten, feuerte Judas die Seinigen an, schloss die Stadt ringsum ein und belagerte sie. Nachdem er das einen Tag und eine Nacht lang gethan, erstürmte er Ephron, machte alle wehrfähigen Bürger nieder und äscherte die Stadt ein, bevor er weiterrückte. Und so gross war die Zahl der Gefallenen, dass der Weg mit Leichen wie besät war. 348 Nun zogen sie über den Jordan, kamen in die grosse Ebene,[1] in deren Bereich die Stadt Bethsana, welche die Griechen Skythopolis nennen, lag, und rückten bald darauf in Judaea ein. 349 Dort feierten sie ihre Siege mit Jubelgesängen und den üblichen Spielen, brachten auch Gott zum Danke für ihr Kriegsglück und die Erhaltung des Heeres Opfer dar. Denn von den Juden war in allen diesen Kämpfen auch nicht ein Mann gefallen.

(6.) 350 Während nun Simon in Galilaea gegen die Ptolemaïter und Judas mit seinem Bruder Jonathas in Galaditis Krieg führte, wollten des Zacharias Sohn Joseph und Azarias, die Judas als Befehlshaber zurückgelassen hatte, sich gleichfalls den Ruhm ausgezeichneter Feldherren erwerben und zogen daher mit ihrer Abteilung gegen Jamnia. 351 Gorgias aber, der Befehlshaber von Jamnia, rückte ihnen entgegen, schlug sie und trieb sie mit einem Verluste von etwa zweitausend Mann bis zur Grenze Judaeas in die Flucht. 352 Diese Niederlage war die Folge davon, dass sie den Befehl des Judas, vor seiner Rückkehr sich mit niemand in einen Kampf einzulassen, missachtet hatten. Und so muss man ausser den sonstigen weisen Plänen des Judas auch noch die Sicherheit bewundern, mit der er den Kriegern des

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/113&oldid=- (Version vom 12.12.2020)
  1. Vergl. Anmerkung zu V, 1, 22.