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Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/119

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ohne jede Gewalt, meine Stammesgenossen überreden könnte, das Land, das sie jetzt bewohnen, zu verlassen und mir zu folgen, wohin ich sie auch führen möge. Wenn ich sie aber auch dazu überreden könnte, wüsste ich nicht, wie ich den Pharao dahin zu bringen vermöchte, dass er die Hebräer ziehen liesse, durch deren Mühe und Arbeit der Wohlstand der Aegyptier sich mehrt.“

(3.) 272 Gott aber riet ihm, wohlgemut zu sein, da er ihm beistehen werde. Wo er der Worte bedürfe, werde er ihm Überredungsgabe verleihen, Kraft aber, wo er Thaten brauche. Und zur Bekräftigung seiner Verheissung hiess er ihn seinen Stab auf die Erde werfen. Als er das gethan, ward daraus eine Schlange, die auf dem Boden kroch, sich in Windungen wickelte und ihren Kopf erhob, als wenn sie ihre Verfolger bedrohen wollte; und darauf wurde sie wieder zum Stabe. 273 Danach gebot er ihm, die rechte Hand in seinen Busen zu stecken. Und als er das gethan und sie hervorzog, war sie weiss und an Farbe dem Kalk ähnlich, worauf sie ihr früheres Aussehen wiedererhielt. Auch wurde ihm befohlen, Wasser in der Nähe zu schöpfen und es auf den Boden zu giessen, und es bekam Blutfarbe. 274 Als nun Moyses sich hierüber verwunderte, ermahnte ihn Gott, er solle Mut fassen und versichert sein, dass er ihm ein mächtiger Helfer sein werde, und zur Bekräftigung solle er sich bei allen derselben Wunder bedienen, damit er sie überzeuge, dass er von Gott gesandt sei und seine Befehle vollziehe. „Thu also, wie ich dir geheissen, begieb dich ohne jeden Verzug nach Aegypten und eile Tag und Nacht hindurch, damit du keine Zeit verlierst und die harte Knechtschaft der Hebräer nicht in die Länge ziehst.“

(4.) 275 Moyses aber zweifelte nicht weiter an Gottes Verheissungen, da er der Augen- und Ohrenzeuge so vieler Wunderzeichen geworden war, und er bat Gott, ihm dieselbe Kraft, wenn es not thue, auch in Aegypten zu verleihen und ihm ferner die Kenntnis seines Namens nicht vorzuenthalten, sondern ihm dieselbe zu gewähren,

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 120. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/119&oldid=- (Version vom 4.8.2020)