und definitive Anstellung keinem Zweifel unterlag.
Wenn als eine Folge dieser zweckmässigen Einrichtung mit Sicherheit vorausgesehen werden kann, dass wieder eine vernünftige Reaktion gegen den Andrang des Capitalismus erfolgen wird, und der Stand der Universitätslehrer durch die Vermischung mit tüchtigen und ärmeren Mitgliedern, die vielleicht auch Entbehrungen kennen gelernt haben, allmählich wieder eine heilsame Änderung besonders hinsichtlich der socialen Ansprüche erfahren wird, so ist doch nicht zu leugnen, dass die Folgen des Capitalismus bereits sehr ernsthafte und für einzelne Hochschulen geradezu bedenkliche geworden waren. Zu dem Capital des einzelnen kam nun noch dazu, dass auch die Gehälter der Ordinarien überall einen erfreulichen Aufschwung genommen haben, ja dass manche Universitäten bei Berufungen, um tüchtige Kräfte zu bekommen, von vorn herein Gehälter von 6000 M., noch später 7000 und 8000 M. zahlen mussten, die mit den Vorlesungshonoraren vereint den Einnahmen der Minister und höchsten Staatsbeamten gleichkamen oder sie sogar übertrafen.
Nun würde ja auch dagegen principiell nichts einzuwenden sein, auch dagegen nicht, dass in manchen Universitäten Mittel- und Süddeutschlands ganze Villenviertel aus dem Boden gewachsen sind, in denen die einzelnen Professoren, wie die Grosskaufleute in Hamburg und London, ihre eignen Wohnhäuser
Hans Flach: Der deutsche Professor der Gegenwart. Leipzig 1886, Seite 206. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Flach_Der_deutsche_Professor.djvu/214&oldid=- (Version vom 18.8.2016)