eine ganz bedeutende (aus vielen tausend Bänden bestehende) Bibliothek mit den vorzüglichsten Erzeugnissen der deutschen, französischen und englischen Litteratur besitzen, so giebt es bedauerlicher Weise in Deutschland nicht wenige, welche mit einigen Bänden „Daheim“ und einigen Jahrgängen „Lahrer Hinkende Bote“ völlig zufrieden gestellt sind. Und wie in England grosse Banquiers berühmte Forscher und Geschichtsschreiber gewesen sind, so wird es in Deutschland nicht wenige geben, welche ihr geistiges Bedürfniss mit der „Börsenzeitung“, der Zeitschrift „Ueber Land und Meer“ und dem „Ulk“ zu befriedigen pflegen. Leider, leider! Die Gründe dieser Verschiedenheit aufzuzählen, gehört nicht hierher. Aber derjenige wird sich ein grosses Verdienst erwerben, der hier Wandel schaffen könnte!
Noch ist in aller Gedächtniss, in welcher Weise vor einigen Jahren ein moralischer Ansturm gegen die deutschen Doctorfabriken unternommen wurde, und ebenso ist allen betheiligten Kreisen bekannt, welchen Nutzen dieser Sturm hatte und um wie vieles besser manches seitdem geworden ist. Besonders
Hans Flach: Der deutsche Professor der Gegenwart. Leipzig 1886, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Flach_Der_deutsche_Professor.djvu/038&oldid=- (Version vom 18.8.2016)