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Seite:Erzählungen von Marie von Ebner-Eschenbach.djvu/392

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denke als zu jener Zeit, daß ich einsehe – kurz, suchen Sie die Pläne zu den Arbeitshäusern hervor, die meine Frau damals zeichnen ließ. Der Bau soll sogleich in Angriff genommen werden.“

Der Beamte steckte mit Würde die Hand in seine Weste. „Herr Graf scheinen einen Systemwechsel vorzunehmen zu beabsichtigen. Vielleicht intensive Wirthschaft, was hier nicht geht! … Wovon Herr Graf sich selbst genugsam überzeugten, und was ich mehrmals die Gnade hatte zu bemerken, dereinst bei unvergeßlichen Gelegenheiten, in denen mir das Unglück widerfuhr, mir das Mißfallen der hochseligen Frau Gräfin zuziehen zu müssen.“

Ein hämischer Zug verunstaltete seine feisten Lippen, so oft er von der Verstorbenen sprach.

Dieser hoffärtige Mensch hat sie gehaßt und grollt ihr noch nach dem Tode. Er verzeiht es ihr nie, daß sie so manchen Kampf gegen ihn siegreich geführt. Siegreich, denn sie war stark, muthig und verständig, dachte Paul, und entließ den Herrn Verwalter mit einigen trockenen Worten.




Der Graf und die Gräfin erwarteten ihren Sohn zum Frühstück im Saale, beide, nach altem Brauche, sorgfältig gekleidet vom frühen Morgen an. Sie im grünen, glatten Seidenkleide, das nur wenig über die Knöchel reichte und die ausgeschnittenen, kreuzweise gebundenen Schuhe sehen

Empfohlene Zitierweise:
Marie von Ebner-Eschenbach: Nach dem Tode. In: Erzählungen. Berlin: Gebrüder Paetel, 1893, Seite 386. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Erz%C3%A4hlungen_von_Marie_von_Ebner-Eschenbach.djvu/392&oldid=- (Version vom 31.7.2018)