Wänn frieher in d’n Kinnerjahern,
’s Oomd’s[1] mier zusamme waarn,
Su harrschte schteets de greßte Ruh,
Wänn verzehlt wuur un m’r huur[2] dänn zu.
Wos jetzt wull schließlich wier[3] belacht.
Jedoch wänns huuß: „Dis gitt schien[4]!“
Su ließ m’r a äs Ass’n[5] schtiehn.
Geschpannt horchte Jeder, wänn Aener sate wichtig:
Aengstlich wuur dänn zusammegeruckt,
Un d’n Schpracher[6] fortwahrend aangeguckt.
M’r huur gewehnlich von verborringne Schatz,
Von feiering[7] Hund oder Katz.
Su mußte ä verwinschter Prinz haarhalten[8].
Obgleich manniche Gesschicht su schauerig waar,
Daß zu Barrig schtanden oft de Haar,
Sudaßes uns bei d’n Feiergeprassel,
Su dauertes gewehnlich zu lang de Zeit,
Ehersch[9] d’n annern Tog wuur su weit,
Daß wieder wuur in alter Weis;
Verzehlt im Familienkreis.
Diß soll ower a äne Wahre sein.
„Ae Winter waarsch, of Barrig un Heh,
Anmerkungen (Wikisource)
Louis Kühnhold: Erzählungen vom Oberharz in Oberharzer Mundart – Heft 9. Im Selbstverlag des Herausgebers, Sankt Andreasberg 1896, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Erz%C3%A4hlungen_vom_Oberharz_in_Oberharzer_Mundart_von_Louis_K%C3%BChnhold_%E2%80%93_Heft_9.pdf/5&oldid=- (Version vom 18.11.2017)