„Daß mier nett su sein wie dorten die;
Dänn daß mier gengenanner marschier’n
Kann uns Harzer niemool’s passier’n.
Waar uns gieh’n lett un thutt uns nischt,
Iwerhaupt wäärsch[1] ä Schandflack vor immer,
Zeigte hie in Harz sich ä blass’r Schimmer!“
Un dennoch waarsch[2] bluus äne Nacht
Wu Alles of annern Fuß gebracht.
Wos nie kunnte sein bei Junge un Alten,
Wu nie Aener gedacht hatte draan[3],
Dos hatte äne Bekanntmachung gethan.
Un „Bier“ — bluus[4] dis äne Wort —,
[WS 1]Ae Freitig waarsch, Viele waar’n fruh,
Doß die Woch’ schloß wieder friedlich zu, —
Schtille waarsch nu a in d’n gansen Ort,
M’e huur[5] a nett ä unschien Wort;
Un von Aufruhr unter de Leit,
Die do mußten im ihr bissel Laam
Schteets in d’r Angst do schwaam[7].
Of ämool erscholl mit vuller Macht
Geschpannt horchte ä Jeder zu
Wie gerufft wuur mit greßter Ruh:
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Absatzeinrückung korrigiert
Louis Kühnhold: Erzählungen vom Oberharz in Oberharzer Mundart – Heft 6. Im Selbstverlag des Herausgebers, Sankt Andreasberg, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Erz%C3%A4hlungen_vom_Oberharz_in_Oberharzer_Mundart_von_Louis_K%C3%BChnhold_%E2%80%93_Heft_6.pdf/11&oldid=- (Version vom 30.10.2023)