Battista. (eiligst) Eben kömmt die Gräfinn an.
Der Prinz. Die Gräfinn? Was für eine Gräfinn?
Battista. Orsina.
Der Prinz. Orsina? – Marinelli! – Orsina? – Marinelli!
Marinelli. Ich erstaune darüber, nicht weniger als Sie selbst.
Der Prinz. Geh, lauf, Battista: sie soll nicht aussteigen. Ich bin nicht hier. Ich bin für sie nicht hier. Sie soll augenblicklich wieder umkehren. Geh, lauf! – (Battista geht ab) Was will die Närrinn? Was untersteht sie sich? Wie weiß sie, daß wir hier sind? Sollte sie wohl auf Kundschaft kommen? Sollte sie wohl schon etwas vernommen haben? – Ah, Marinelli! So reden Sie, so antworten Sie doch! – Ist er beleidiget der Mann, der mein Freund seyn will? Und durch einen elenden Wortwechsel beleidiget? Soll ich ihn um Verzeihung bitten?
Gotthold Ephraim Lessing: Emilia Galotti. Christian Friedrich Voß, Berlin 1772, Seite 99. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Emilia_Galotti_(Lessing_1772).djvu/99&oldid=- (Version vom 31.7.2018)