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Seite:Else Lasker Schueler Die gesammelten Gedichte 1917.pdf/78

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Heimweh
(Zwei Freunden: Paul Zech und Hans Ehrenbaum-Degele)

Ich kann die Sprache
Dieses kühlen Landes nicht,
Und seinen Schritt nicht gehn.

Auch die Wolken, die vorbeiziehn,

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Weiß ich nicht zu deuten.


Die Nacht ist eine Stiefkönigin.

Immer muß ich an die Pharaonenwälder denken
Und küsse die Bilder meiner Sterne.

Meine Lippen leuchten schon

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Und sprechen Fernes,


Und bin ein buntes Bilderbuch
Auf deinem Schoß.

Aber dein Antlitz spinnt
Einen Schleier aus Weinen.

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Meinen schillernden Vögeln

Sind die Korallen ausgestochen,

Empfohlene Zitierweise:
Else Lasker-Schüler: Gesammelte Gedichte. Verlag der Weißen Bücher, Leipzig 1917, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Else_Lasker_Schueler_Die_gesammelten_Gedichte_1917.pdf/78&oldid=- (Version vom 31.7.2018)