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Johann Wolfgang von Goethe: Elegien. In: Die Horen, 2. Bd., 6. St., S. 1-44 | |
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Arm war ich leider, und jung und wohlbekannt den Verführern,
Falkonieri hat mir oft in die Augen gegafft,
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Und die Kuppler Albanis mich mit gewichtigen Zetteln Bald nach Ostia, bald nach den vier Brunnen gelockt.
Aber wer nicht kam, das war das Mädchen. So hab ich
Rothstrumpf immer gehaßt und Violettstrumpf dazu,
Denn ihr seyd am Ende doch nur betrogen! so sagte
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Mir der Vater! wenn auch leichter die Mutter es nahm.Und so bin ich denn doch am Ende betrogen! du zürnest
Nur zum Scheine mit mir, weil du zu fliehen gedenkst.
Geh! ihr seyd der Frauen nicht werth! wir tragen die Kinder
Unter dem Herzen, und so tragen die Treue wir auch;
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Aber ihr Männer ihr schüttet, mit eurer Kraft und Begierde,Auch die Liebe zugleich in den Umarmungen aus!“
Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Elegien. In: Die Horen, 2. Bd., 6. St., S. 1-44. Cotta, Tübingen 1795, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Elegien_(Goethe).djvu/13&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Johann Wolfgang von Goethe: Elegien. In: Die Horen, 2. Bd., 6. St., S. 1-44. Cotta, Tübingen 1795, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Elegien_(Goethe).djvu/13&oldid=- (Version vom 31.7.2018)