seys auch nur eine Viertelstunde – im Winter länger frieren, und im Sommer bey schwüler Luft mit gleichsam abgespannten, und dadurch zur fernern Andacht unfähig gemachten Nerven, länger da sitzen läßt. Und – wenn dieß anders in Betrachtung gezogen zu werden verdienet, – wie beschwerlich ist es nicht für die Geistlichen, besonders für Greise und auf der Brust schwache Männer unter ihnen, wenn sie nach der Predigt erst noch eine Rede halten – sie sey so kurz, als es nur immer möglich ist – die Beicht und Absolution sprechen, und darauf das heilige Abendmahl verwalten müssen. Dem Zuschauer ist freylich kein Spiel zu groß. Daß es indessen ermüdend, Geist und Körper angreifend sey, auch selbst für einen Mann, der noch in guten Jahren ist, wenn er nach der Predigt das heilige Abendmahl halten, und etliche Hundertmahle die Einsetzungsworte hersagen muß, hievon kann nur derjenige recht urtheilen, der auf einer weitläuftigen Pfarre die Erfahrung von diesem Geschäffte selbst gemacht hat. Alles das ist gewiß einer ernstlichen Beherzigung wehrt. Eben so scheint, mir wenigstens, die Ursache unzulänglich, oder vielmehr gar keine vorhanden zu seyn, warum die Fragen nach der allgemeinen
Anonym: Einige Nachrichten aus dem Pappenheimischen in: Journal von und für Franken, Band 6. Raw, Nürnberg 1793, Seite 584. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Einige_Nachrichten_aus_dem_Pappenheimischen.pdf/8&oldid=- (Version vom 31.7.2018)