unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel | |
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vor mir verschempt / darnach wissen vch zůrichten / vnd gab den lüten das haubt zůküssen / das villeicht eins schmidßhaubt geweßen wer / das er vff eim kirchoff genummen het vnd gab den buren vnd beurin den segen / vnd gieng ab der cantzel für den altar ston / vnd fieng der pfarrer an zů singen vnd sein schellen klingen. Da giengen die boeßen mit den gůten wybern zum altar mit irem opffer / trungen sich zů dem altar das sie kychten. Vnd der ein boeß gschrei het / vnd da auch etwz an was / die wolten die ersten sein mit irem opffer. Da nam er das opffer von boeßen vnd von gůten vnd verschmacht nüt vnd so fast glaubten die einfeltigen frawen an sein listige schalckhafftige sach / das sie meinten. Welch fraw stil wer gestanden / sie wer nit frum gesein. Des selben gleichen Welche fraw kein gelt het / die opffert ein guldin oder silbrin ring / vnd ie ein het acht vff die ander / ob sie auch opffert / vnd welche geopffert / die meint sie hett ir eer bestetigt vnd ir boeß geschrei da mit genumen. Auch waren ettliche die zwei oder dreimal opfferten / vff das das volck das solte sehen vnd sie vß irem boesen geschrei solten lassen. Vnd er vberkam das schoenste opffer / des gleichen vor nie gehoert ist worden / vnd da er das opffer hinweg het genummen da gebot er bei dem bann allen denen die im geopffert hetten / das sie nit mer mit büberei solten vmbgon / dann sie werent des halben gantz frei / vnnd weren etlich der selben da gewesen / er wolte das opffer nicht von inen entpfangen haben. Also warden die frauwen allenthalben
unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel. Straßburg 1515, Blatt XLIIIv. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_kurtzweilig_lesen_von_Dyl_Vlenspiegel.djvu/86&oldid=- (Version vom 31.7.2018)