unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel | |
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ein stilschweigenden furtz dz er zů mal vbel stanck da kert sich der docter wider hinum / so stanck dan der treck im holen stein in wider an / dz tet er dem docter schier die halb nacht. Darnach kam vnd treib die purgatz scharpff / schnel vnd starck / dz sich der docter gantz vnrein macht vnd stanck fast vbel / da sprach Vlenspiegel zum docter / wie nun wirdiger docter euwer schweiß hat lang vbel gstuncken wie ist im dz ir solichen schweiß schwitzen es stinckt zů mal vbel / der docter lag vnd gdacht dz schmack ich wol / vnd wz des geschmacks also vol worden dz er kum reden kunt. Vlenspiegel sprach ligen nur stil ich wil gon ein liecht holen dz ich sehen kan wie es ein gstalt vmb vch sei in dem als sich Vlenspiegel vff richt da ließ er noch ein starcken scheis schleichen vnd sprach o we mir würt auch schwach dz hab ich von euwer kranckheit vber kumen. Der docter lag vnd wz so kranck dz er sein houpt kum vff kunt richten / vnd danckt got dz der artzt von im kam / da vber kam er ein wenig lufft dan wan der docter in der nacht vff wolt ston so hielt in Vlenspiegel dz er nit vff mocht kumen vnd sprach er solt vor gnůg schwitzen / da nun Vlenspiegel vff gestund vnd gieng von der kamern vnd lieff hinweg. In dem da ward es tag da sahe der docter den holen stein an der wand ston mit dem treck vnd er wz so kranck dz sein anlit von gestanck besudlet wz. Also die reiter vnd hoflüt namen des docters war vnd botten im ein gůtten morgen / der docter ret schwachlichen / vnd kunt in nit wol antwuten / vnd legt sich in den sal vff ein banck vff ein küssen. Da holten die hoflüt den bischoff darzů vnd
unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel. Straßburg 1515, Blatt XXr. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_kurtzweilig_lesen_von_Dyl_Vlenspiegel.djvu/39&oldid=- (Version vom 31.7.2018)