unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel | |
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docter bei im der dücht sich gar gelert vnd weiß dz im des bischoffs hoffgesind nit günstig wz. Vnnd der selb doctor het ein weiß an im dz er nit gern doren vmb sich leiden mocht. Also sprach der docter zům bischoff vnd zů seinen räten Man solt weiß lüt an der heren hoff halten vnd nit solich narren vff halten durch mancherlei vrsach willen. Die ritter vnd dz hoffgesind sprachen darzů dz wer gar nitt ein rechte meinung von dem doctor / wer sein thorheit nit hon moecht der kunt wol von im gon es wer doch nieman zů im gezwungen Der doctor sprach dar wider Nar bei narren / vnd weiß bei weissen / hetten die fürsten weiß lüt bei in so wer in vor die weißheit / vnd so sie narren bei in halten so lerren sie narry. da sprachen etlich / wer seint die weisen die sich beduncken sie seint weiß / man find ir wol die von narren seint betrogen worden. Es zem herren vnd fürsten wol / vnd solten allerlei volcks an irem hoff halten. Wan mit thoren vertreiben sie mancherlei fantasei / vnd wa die heren seint da woellen die narren gern sein. Also kamen die hoflüt zů Vlenspiegel vnd legten mit im an solich anschleg / vnd batten in dz er ein sinn erdecht sie wolten im darzů helffen des gleichen der bischoff dz der docter bezalt würt seiner weißheit als er dan gehoert het Vlenspiegel sprach ia ir edlen vnd reiter woellen ir mir darzů helffen der docter sol bezalt werden / sie wurden der sachen eins. Also zoche vlenspiegel[1] vier wochen vber feld von danen vnd bedacht sich wie er mit dem doctor wolt leben / also wz er bald bedacht / vnd kam wider zů genenckenstein / vnd verkleit
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: vlemspiegel
unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel. Straßburg 1515, Blatt XIXr. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_kurtzweilig_lesen_von_Dyl_Vlenspiegel.djvu/37&oldid=- (Version vom 31.7.2018)