unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel | |
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begunt zů beichten vnd kamen zů worten / vnder anderm sprach der pfaff zů im / vlenspiegel mein lieber sun bedencken üwer sele seligkeit in euwerm end / ir seint ein abentürlich gesel gewesen / vnd haben vil sünd getriben / das lassen vch leid sein / vnd haben ir etwz von gelts / ich wolt dz wol geben in die eer gots / vnd armen priestern als ich bin / dz wil ich euch raten / wan es ist gar wunderlich gewunen / vnd wan ir dan solich thůn wellen dz ir mir dz offenbaren / vnd geben mir solich gelt ich wolt dz bestellen dz ir sollen in eer gots kumen. Vnd wolten ir mir auch etwas geben so wolt ich euwer alle mein lebtag gedencken / vnd nach lessen / vigilien vnd seelmessen. Vlenspiegel sagt ia mein lieber / ich wil euwer gedencken vnd kumen nach mittag wider / ich wil euch selber in die hand geben ein stück golts / so seint ir gewiß. Der pfaff ward fro vnd kam nach mittag wider lauffen / vnd die weil dz er vß wz / da het vlenspiegel ein kanten / die thet er halber vol menschendrecks vnd zettelt ein wenig gelt daruff / so dz dz gelt den treck bedeckt Als nun der pfaff wider kam sprach er mein lieber Vlenspiegel / ich bin hie / woellen ir mir nun etwas geben / als ir mir gelopt haben / das wil ich entpfahen. Vlenspiegel sagt ia lieber her / wan ir nun züchtig woelten greiffen vnd nit geitg wolten sein / so wolt ich euch lassen greiffen einen griff vß diser kanen / da sollen ir mein gedencken. Der pfaff sprach ich wils thün nach euwerm willen / vnd greiffen darin als ich vff dz gnawest kan. Also thet vlenspiegel
unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel. Straßburg 1515, Blatt CXXVIv. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_kurtzweilig_lesen_von_Dyl_Vlenspiegel.djvu/252&oldid=- (Version vom 31.7.2018)