unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel | |
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kouflüt / die hetten ein colation vnder einander dz einer zů voruß einen braten gab keß vnd brot / vnd welcher nit kem sunder groß not / der müst dem wirt die ürten gar bezalen als vff Bremer marckt vnd vff dis geloch kam Vlenspiegel / vnd sie namen in zů inen für ein schimpffman. das er mit inen colacion hielt[1] Also nun dz geloch ringes weiß vmbhar gieng kam es vff vlenspiegeln auch / da lůd er sein zergesellen in sein herberg vnd koufft in ein bratten vnd legt in zum feůr[2] Als es nun bei imbiß wolt werden da kamen die zergesellen bei dem markt zůsamen / vnd sprachen vnder einander wie sie wolten Vlenspiegeln zů eeren gon vnd einer fragt den ander ob niemans wüßt ob er auch etwaz gekocht het oder nit / das sie nit für gebens dar kemen / vnd wurden[3] eins dz sie zůsamen wolten dahin gon / besser entpfingen sie den spot sampt dan einer allein. Also nun dise zergesellen[4] für die thür kamen. Da vlenspiegel in zů herberg wz da nam er ein stück buttr vnd stiß das hinden in kerben vnd kert den arß hinden zů dem feür vber den braten vnd bedrofft also den broten mit dem butern vß der kerben vnd da die gest fůr die thür kamen vnd stunden vnd wolten vermercken ob er etwas gekocht het Da sahen sie das er also stůnd bei dem feür vnd bedroufft den braten. Da sprachen sie also / der teüffel sei sein gast ich iß den braten nit vnd Vlenspiegel mant sie vmb die ürten / die sie im alle gern gaben vff das sie von dem braten nit essen dorfften.
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unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel. Straßburg 1515, Blatt CIIIv. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_kurtzweilig_lesen_von_Dyl_Vlenspiegel.djvu/206&oldid=- (Version vom 31.7.2018)