unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel | |
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dz hieß. Da schneid der schůmacher sol leder zů / vnd legt das Vlenspiegeln für / vnd sagt. Sehin neg die cleinen mit den grossen ein durch den andern her. Er sagt ia / vnd fienge an zů negen / vnd sein meister zürnte mit dem vß gon / vnd wolt Vlnspiegeln verwaren / vnd sehen wie er dz machen wolt / wann er ward in kennen / dz er in das geheissen hat / dz er darnach thůn würd / als er auch thet / nach des meisters heissen Vlenspiegel nam einen cleinen schůch vnd ein grossen / vnd stach den cleinen durch den grossen / vnd negt dy zůsamen / vnd als der meister nun schlychen gieng / da wz im leid dz er thun vnd wolt auch thet / vnd sah dz er einen schůch durch den andern negt. Da sprach er / du bist mein rechter knecht / du thůst alles wz ich dich heiß. Vlenspiegel sagt. Welcher thůt das man in heißt / der würt nit geschlagen / wz anders müglich zůthůn ist. Der meister sagt / ia mein lieber knecht / das ist also / mein wort waren also / aber mein meinung wz nit also. Ich meint / du soltest ein clein par schůh zů machen / vnd darnach ein groß par / oder die großen vor / die cleinen darnach du thůst nach den worten / nit nach der meinung / vnd ward zornig / vnd nam im dz zůgschnitten leder / vnd sagt / wz fürsichtigen sehin / da hastu ander leder / schneid die schůh zů vber einen leist / vnd gedacht nit daruff mee / wan im wz not vß zů gon Der meister gieng nach seinem gewerb / vnd wz beinach ein stund vß / da ward er erst gedencken / dz er seinen knecht hett geheissen die schůh zů schneiden / vber einen leiste. Er ließ all sein gewerb ston / vnd lieff noetig zům huß / vnd vlenspiegel
unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel. Straßburg 1515, Blatt LXIr. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_kurtzweilig_lesen_von_Dyl_Vlenspiegel.djvu/121&oldid=- (Version vom 31.7.2018)