unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel | |
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hinweg vnd gedacht wie er wider zerung wolt vber kumen. Also saß ein landfraw dazů marckt vnd het ein korp vol gůter hüner mit einem han feil. Also fragt Vlenspiegel wz dz par gelten solt / sie antwurt im dz par vmb zwen steffans groschen / vlenspiegel sprach woellen ir sie nit neher geben / die fraw sprach nein / also nam Vlenspiegel die hůner mit dem korb vnd gieng gen dem burgtor zů. Da lieff[1] im die fraw nach vnd sprach kouffman wie sol ich dz verston wilt du mir die hüner nit bezalen / vlenspiegel sprach ia gern ich bin der Eptissen schreiber / darnach frag ich nit sprach die bürin wiltu die hüner haben so bezal die / ich zů hoff bei apt oder aptissen nit zůschaffen haben wil. Mein vater hat mich gelert / ich sol von denen nüt kouffen noch in verkouffen / oder zů borg geben vor den man sich mueß neigen oder die kůgel ab můß ziehen / darumb bezal mir die hüner hoerstu dz wol / vlenspiegel sprach fraw ir seint von kleinem glauben es wer nitt gůt dz all kouflüt also weren. Es müsten die gůten stalbrüder sunst vbel gekleidet gon / vnd damit dz ir des üwern gwiß sein so nemen hin den han zů pfand bis ich vch den korb vnd dz gelt bring. Die gůt fraw meint sie wer wol versorgt vnd nam ir einen han zů pfand / aber sie ward betrogen. Wan Vlenspegel bleib vß mit den hünern vnd mit dem gelt[2]. Da geschahe ir eben als die vnderzeiten ir ding aller gnawest woellen versorgen bescheißen sich zů zeiten aller erst also schied vlenspiegel von danen vnd ließ die bürin vast zürnen vber den han der sie vmb die hüner het bracht.
Anmerkungen (Wikisource)
unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel. Straßburg 1515, Blatt Lv. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_kurtzweilig_lesen_von_Dyl_Vlenspiegel.djvu/100&oldid=- (Version vom 31.7.2018)