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Seite:Dresdner Geschichtsblätter Dritter Band.pdf/298

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Nach gehaldener maltzeit des tages hat m. g. f. und h. die vorordenten zum radt fordern lassen[1] und alle, die darzu nicht sunderlich gefordert seint, hat her Jorge von Karlewitz alle lassen hynnaussen treiben etc. Aldo hat m. g. h. etzliche artickel in radt gelegt und der vorordenten trawen radt begert und gebethen wie volgen und gesaget: zwe ding habe ich zu besorgen, die sele und mein ere etc.

Zum ersten. Dem radtschlage nach, wie zu Dresden nach gehaldener wirtschaft voltzogen und beschlossen, deme wollen wir nach geleben uts. von der wirtschaft etc. Allein von der comunion werdet ir in diesen schriften der hern bedencken vormercken etc. und alzo die schrift uberantwurtet etc. In diesen schriften ist mit langwirigem geschwetze von bayden bischoffen und der iren alz abten, doctoren und andere geistlichen angetzeigt, das sie mit nichte wusten ane offentlichen consilium ader der selbigen reformacion sub utraque specie zu comuniciren zu bewilligen ader des zu gestatten Es hat uff dismol m. g. h. von Merseburgk offentlichen gesagt, das er albereit einen hette absolvirt, der in zweierlei gestalt comunicirt hette, und derhalben ßo kunde das m. g. h. h. herzog Moritz auch nicht schaden etc. und alzo in iren schriften sub una specie vorharret etc.

Uf disen punct haben alle m. g. h. rethe beschlossen und entlichen die bischoffe, abten und andere dohyn vormocht, das sie m. g. h. h. Jorgen solden bitthen, das S. F. G. wollen h. Moritz alzo dulden, das er in keiner gestalt communitziret[2], bisolange ein consilium ader reformacion gehalden wurde. Auß vilfeldigen ursachen haben die bischoffe m. g. h. h. Jorgen in schriften gebethen, dieweil die comunion und andere sacrament inen alz den geistlichen zustunde, S. F. G. wollen gnediglichen geruhen; sie wollen nicht underlassen uffs forderlichste an bapbstliche hayligkeit zu schreiben und diese dingk helfen forderer (!). Derhalben haben Seyne F. G. ire gewissen frey und sein alzo entschuldiget. Das hat m. g. h. h. Jorge alzo angenomen und hiruber beruhet etc.[3].

Zum andern. So haben S. F. G. ein testament mit aygenen henden gestellet, das S. F. G. auch in radt geleget und den vorordenten ubergeben, in welchem testament befunden: Zum ersten sein sele dem almechtigen befolen in seine gotliche almechtigkeit. Zum andern seinen leib in die erden zu Meyssen zu begraben. Zum dritten seinen bayden tochtern ader iren kyndern 40000 fl., itzlichen 20000 fl. nach S. F. G. totlichem abgange.

Das uberige gelt sal stehen zu ablegunge der schulde, ader das geschutze, pulver, salpether und waß sunst dorzu gehoret, dem landt zu guthe. Allein waß zum testament gehoren wirt, sal zuvor außgericht werden. Haben alzo freitag, sonnabent und suntag dorvon geradtschlagen biß zu obent etc. und entlich auß F. G. nachlassunge sich eines engen ausschoß voreyniget, die sollen zu hertzogk Moritz geschickt werden, die handelung mit hertzogk Hynrich und S. G. ßone zu reden etc. Seint sonnabent nach dem heiligen ostertage [12. April] dohyn getzogen. Gott vorleye seyne gotliche gnade zu friden und eynigkeit, amen.

(E. I. 1 Bl. 62b–64.)


6.

Unser freuntliche dinst zcuvorn. Ersamen weisen lieben freundt. Wir geben euch mit betruptem gemut zcu vornehmen, das got der almechtig heut dato vor mittag unsern gnedigen landesfursten und herren, hertzog Jeorgen zcu Sachsen etc. seligen von dieser welt gefordert, welchs sehlen sein almacht geruhe gnedig und barmhertzig zcu sein. Dis aber wollen wir euch derhalben angetzeigt haben, das ir ewern sachen, stadt und anders also in acht und vorwarung haben und halten wollet, damit und so villeicht ausserhalb der recht und naturlichen erben etwas wieder euch ader die ewern wolt vorgenohmen und understanden werden, ir euch desselben aufhalten wollet, und so etwas an euch gelangt, uns alher zcum allerforderlichsten bei tag und nacht vormelden und euch also dis unsers schreibens bis auf weithern befhel vorhalten. Das wirdet euch und gemeiner landtschafft zcum besten geraichen. Datum eilents dornstags nach quasimodogeniti [17. April] anno etc. XXXIX.

Hochgedachts unsers gnedigen herren
seligen vorlassene rethe zcu Dresden.
(G. XXX. 1a Bl. 11.)


7.

Unser freuntlich dinst zuvor. Ersamen weysen besonder gute freunde. Nachdem der durchlauchtige hochgeporne furste und herre her Georg hertzogk zu Sachsen etc. unser genediger her yn got vorschieden, des sehlen seyn almacht geruh genedigk zu seyn, und aber S. F. G. uns als die zeit derselben dienern mit ernste bevolen, wann goth uber S. F. G. gebieten worde, des wyr S. F. G. als des regierenden loblichen fursten dreyssigsten bestellen und ehrlich nach altem geprauch halten lassen und euch sampt andern dartzu fordern und beschreiben solten, welchs S. F. G. wir also haben underthenigklich vorhaischen und zugesagt. Demnach seint wyr bedacht den vierwochstagk, begengnus und dreyssigsten uff montags nach dem sontage exaudi [19. Mai] mit vigilien und

folgenden dinstag mit sehelmessen zu Meyssen ym hohen


  1. Die spätere fassung setzt hinzu: darunter die geschickten des raths zu Leyptzk und Dreßden auch gewest.
  2. In der späteren Fassung: das er gar nicht communicire.
  3. In der späteren Fassung: Darauf ist unser g. h. zufriden gewest und hat gotte gedanckt, das leute feint, die diese sachen von ihm uff sich genommen haben zu vorantworten. Nun wolle er gerne sterben etc.
Empfohlene Zitierweise:
Dr. Otto Richter (Hrsg.): Dresdner Geschichtsblätter Band 3 (1901 bis 1904). Wilhelm Baensch Dresden, Dresden 1901 bis 1904, Seite 278. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Dresdner_Geschichtsbl%C3%A4tter_Dritter_Band.pdf/298&oldid=- (Version vom 2.11.2024)