bei etwaigen Streitigkeiten die Entscheidung haben. Das
Schriftstück lautet:
Lieben getrauwen. Wir haben ein gemein schiessen mit armbrusten hie zu Torgaw uff zceit und in massen hernachvolget zu sein durch sunderlicher ergetzlicher kurtzweile und lustbarkeit willen furgenomen. Nemlich fürundzwentzigk schuß zu thunde umb goldt uff dreytzehin gewynn, das erst und beste sechtzehin gulden, das annder viertzehin, das dritte zwelff, das virde zcehin, das funfte newn, das sechste acht, das sibende siben, das acht sechs, das nunde funff, das zcehinde vier, das eilfte drey, das zwelfte zwen, das dreytzehint ein gulden. Zu solchem schiessen sol man uff sunabendt den achten tag nach unser lieben frauwen tag wurtzwihe schirst den abendt hie zu Torgaw an der herwerge sein, uff suntag darnach, so die glogk nunde slecht, anfahen und schissen biß uff den abendt zu funff horen, desglichen den mantag und furdt biß zu endung des schissens. Das erst und beste gewyn wollen wir zuvor den schutzen und schießgesellen allen zu gut ußrichten, darnach zu den andern sullen sy inlegen nach anzcal, wievil iglichem geburt. Der standt oder geseß vom zcil sol sein hundert und viertzigk Torgawisch ellen, der ellen lennge ein vadem hirinne ligt, und man sol schiessen an ein unvorsert zcilwandt in einen zcirgkel, des form und weyt wir hirinne ußgedruckt mitsenden. Wer den zcirgkel ruret, der beheldet eynen nahen. Es sol auch ein itzlicher schutz seinen geschriben boltz schissen mit eins gesworen schribers handt geschriben. So aber ymandt ein boltz zurschossen oder yemandt sunst einen andern boltz schissen wolt oder wurde, der oder die sollen die vorgehabten boltze furtragen, die namen daran geschriben ußtilgen und die nauwen boltze, der sie gebrauchen wolten, schriben lassen. Es wirdt auch einem yeden schutzen und schießgesellen nicht mer dann zwen schuß zugelassen, und so er zum dritten spannet und den boltz uffleget, sol er inlegin. Ein iglicher schutze sol auch uffrecht mit frihem swebindem arm und mit abgetrenttem wammasermell in der gestalt, das die seull die achsseln und der slussel die brust nicht rurendt, und auch uff eim frien stull sitzen unangeleynet und ganntz an allen geverlichen vorteil schissen. Welcher annders erfunden wurden oder zwene boltze zu einem schueß schusse, der wer seins schuß vorlustig, dartzu seinen schiesgezceug vorfallen zusambt der straff. Auch werden vom rathe unnser stat Torgaw etliche irs rats und gesworn schriber zu den gesworen zcilern obgerurts schissens vorordent und gesatzt, die meiniglichen by dem zcill glich und gemein sein und eym yeden sein geburendt recht zu gebin an geverde. Wann auch die gemeinen schießgesellen zu obgerurtem schiessen komen und vorsamelt werden, sollen alsdann von ine acht personen und vom rathe zu Torgaw drey personen, der an der zcal eilff wirdt, erwelet werden, die umb alle und yede zwitrecht, irrung und unwillen ab und was sich der zw[uschen][1] den schiesgesellen, das schiessen berurende, begebin wurden, ganntz macht und gewalt haben solten, die hinzulegin und daruber zu sprechen von yderman ungestr[afft] an weygrung unwiderredt an allis geverde. Ist unnser begere, ir wollet die sch[utzen] und schiesgesellen by uch in gutter zcall mit notdurftiger rustigung dartzu gehorende zu sollichem schiessen uff gemelt zceit by unns her gein Torgaw fertigen, unns und anndern, die wir dartzu beschriben haben, das in frolicher ergetzlich[keit] helffen zu volbringen. Daran thut ir unns sunders wolgefallen. Geben zu Torgaw uff suntag nach Arnolfi anno etc. LXXXIXno. [Aufschrift auf der Rückseite:] Unnsern lieben getrauwen burgermeistern, rathe, gemeinen schutzen und schiesgesellen zu Dresden.
- Hermann Gottlob Friedrich Haberland, Generalleutnant z. D., geb. in Naundorf bei Großenhain 21. Juli 1837, gest. in Meran 21. Februar 1903. – Innerer Neustädter Friedhof.
- Friedrich Wilhelm Ludwig Grützmacher, Hofrath. Professor, Kgl. Konzertmeister a. D., geb. in Dessau 1. März 1832, gest. 23. April 1903 Ostra-Allee 19. – Trinitatisfriedhof.
- Karl Adolf Traugott Canzler, Geh. Oberbaurath, Oberlandbaumeister a. D., geb. in Bautzen 29. September 1818, gest. 1. März 1903 Walpurgisstraße 13. – Trinitatisfriedhof.
- Hans Florian von Nostitz-Drzewiecki, Generalleutnant z. D., geb. in Dippoldiswalde 18. August 1837, gest. in Mentone 7. März 1903.
- Georg Friedrich Gottlob Hodo Freiherr von Hodenberg, General der Infanterie z. D., geb. in Stade 11. Oktober 1837, gest. in Kleinzschocher 1. April 1903. – Innerer Neustädter Friedhof.
- Rudolf Le Maistre, Wirkl. Geh. Rath, Gesandter a. D., geb. in Dresden 10. Februar 1835, gest. 1. April 1903 Beuststraße 5. – Trinitatisfriedhof.
- Oswald Rudolf von Carlowitz, General der Kavallerie z. D., geb. in Falkenhayn 20. Januar 1825, gest. 24. April 1903 Reichenbachstraße 11. – Johannesfriedhof (Tolkewitz).
- Richard Emil Schmidt, Amtshauptmann a. D., Geh. Regierungsrath, geb. in Dresden 6. März 1833, gest. 5. Mai 1903 Sidonienstraße 28. – Innerer Neustädter Friedhof.
- Eduard Rappoldi, Hofrath, Professor, Kgl. Konzertmeister a. D., geb. in Wien 21. Februar 1839, gest. 16. Mai 1903 Albrechtstraße 10. – Crematorium Gotha.
- Julius Duboc, Philosoph und Dichter, geb. in Hamburg 10. Oktober 1829, gest. 11. Juni 1903 in Niederlößnitz. – Crematorium Gotha.
- Wilhelm Hugo Senfft von Pilsach, General der Kavallerie z. D., geb. in Dresden 29. April 1821, gest. 27. Juni 1903 in Gönnsdorf. – Weißig.
- Kurt Magnus Richard Frhr. von Welck, Geh. Regierungsrath, Professor an der Technischen Hochschule, geb. in Riesa 26. September 1864, gest. 8. Juli 1903 in Bühlau. – St. Pauli-Friedhof.
- ↑ Die eingeklammerten Stellen sind im Original abgerissen.
Dr. Otto Richter (Hrsg.): Dresdner Geschichtsblätter Band 3 (1901 bis 1904). Wilhelm Baensch Dresden, Dresden 1901 bis 1904, Seite 227. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Dresdner_Geschichtsbl%C3%A4tter_Dritter_Band.pdf/247&oldid=- (Version vom 28.10.2024)