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Seite:Die zehnte Muse (Maximilian Bern).djvu/73

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Verschiedene: Die zehnte Muse


Aller Leiden Heilungskraft.
Was der Balsamstaud’ entrollt

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Heilet nicht wie Minnesold.


Minnesold lehrt frei verachten
Aller Fährlichkeiten Not,
Flammen, Wasserfluten, Schlachten,
Lehrt verschmähen jeden Tod.

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Stürb’ ich nicht für Ruhm und Gold,

Stürb’ ich doch für Minnesold!

Gottfr. Aug. Bürger.





Schwüle.

Deine schwarzen Blicke hangen
Zehrend heiss an meinem Munde,
Deine schwarzen Blicke bringen
Bebenden Verlangens Kunde.

5
Deine Blicke schlagen Wunden

Wie des wilden Tigers Pranken,
Lüstern wühlen mir im Blute
Deine sündigen Gedanken.

Frida Spandow.





Liebst du mich?

Und liebst du mich?
Du kannst mir Liebe schwören,
Kein Lauscher kann uns hören,
Mein Fragen nur erweckte dich,

5
Mein Fragen nur erschreckte dich:

Wie des Schlängleins Rascheln im Paradies,
Das die verbotenen Aepfel pries –
Lass rascheln, lass kommen, was kümmert’s dich?
Nur liebe mich! …

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Und liebst du mich?

Wir können Küsse tauschen,
Wer soll uns denn belauschen?


Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/73&oldid=- (Version vom 31.7.2018)