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Seite:Die zehnte Muse (Maximilian Bern).djvu/58

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Verschiedene: Die zehnte Muse


     Mein Lieb.

Sieh, du hast den bunten Strauss
Mir am Busen ganz zerknickt,
Spricht mein Lieb, wenn gar zu fest
An das Herz sie mich gedrückt.

5
Und du küsst mich viel zu oft,

Alle Leute sagen’s doch!
Spricht mein süsses Lieb zu mir,
Spricht mein Lieb, und küsst mich noch.

Richard Leander.






     Liebeslust.
     Nach Christian von Hamle. (13. Jahrh.)

Von schönen Leibes
Armen umfangen
Ans Herz gedrückt, wie wohl das thut!
Von lieben Weibes

5
Rosigen Wangen

Ein minnig Lachen, wie höht’s den Mut!
Du magst nicht sprechen zur selben Stund’,
Nur küssen, nur küssen den süssen Mund!

Vier Augensterne,

10
In Liebesflammen

Leuchtend, beschämen der Sonne Licht.
Vier Arme, gerne
Geschlungen zusammen,
O Eisen und Stahl wohl eher zerbricht!

15
Zwei Herzen wonnig gerückt sich nah’,

Kein Blatt mehr findet ein Plätzchen da!

Theodor Vulpinus






     Herz im Wege.

Es fragte dich die Tante,
Wie gehst du wunderlich?
Du tanzest wohl im Sande
Menuett und neigest dich?


Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/58&oldid=- (Version vom 31.7.2018)