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Seite:Die zehnte Muse (Maximilian Bern).djvu/340

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Verschiedene: Die zehnte Muse

Bei den Unglücksfällen allen.
Sonst ist hier nichts vorgefallen.
Robert gut und Wetter schön –

90
Nun adieu! Auf Wiederseh’n!


Johannes Trojan.




Klatsch-Hymnus.

O treffliches Kaffeegekrächz,
O liebliches Geschnatter!
Herr Nachbar links, Herr Nachbar rechts,
Sehr würd’ger Herr Gevatter.

5
Gewärtig eures stillen Winks

Rümpft jeder stolz die Nase,
Herr Nachbar recht, Herr Nachbar links,
Verehrteste Frau Base.

     Und wisst ihr’s schon? Nein, nicht ein Wort

10
Die Welt wird immer netter!

Herr Nachbar hier, Herr Nachbar dort,
Frau Grossmama, Herr Vetter.
So zu verletzen Sitt’ und Pflicht!
Der Don Juan! Die Xantippe!

15
Wahr ist es, doch sagt’s weiter nicht

Als nur der nächsten Sippe.

     Ja freilich, so was – in der That –
Zwar wie man längst sie kannte –
Was sagen sie dazu, Herr Rat,

20
Herr Doktor und Frau Tante?

Empörend, grässlich allerdings,
Und wie sie noch sich brüstet!
Herr Nachbar recht, Herr Nachbar links,
Sie sind mit Recht entrüstet!

25
     Sie können lächeln, Herr Papa?

O Welt, o Zeit, o Jugend!
Tritt’s der Gesellschaft nicht zu nah
Und – à propos – der Tugend?
Und um Sie ins Vertrau’n zu zieh’n,

30
Wie weit’s mit ihm gediehen:

Der Frack, in dem er jüngst erschien,
Der Frack war nur geliehen.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 334. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/340&oldid=- (Version vom 31.7.2018)