Zum Inhalt springen

Seite:Die zehnte Muse (Maximilian Bern).djvu/278

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Verschiedene: Die zehnte Muse

Frau Josephin’.

Frau Josephin’, Frau Josephin’,
Was macht dein lieber Mann?
Der jagt im nahen Branntweinhaus
Zur Tasche seinen Lohn heraus

5
Und sauft

Und sauft
Und sauft, so viel er kann.

Frau Josephin’, Frau Josephin’,
Was macht dein Töchterlein?

10
Die treibt sich in der Stadt herum

Und schaut sich flink nach Arbeit um
Und bringt
Und bringt
Und bringt uns Geld herein.

15
Frau Josephin’, Frau Josephin’,

Sag’ an, was machst denn du?
Ich nehme einen festen Strick
Und lege ihn um mein Genick
Und zieh’

20
Und zieh’

Und zieh’ die Schlinge zu.

Frau Josephin’, Frau Josephin’,
Und kehrt dein Mann nach Haus?
Dann hat ein Ende alle Not,

25
Dann fürcht’ ich nichts, dann bin ich tot

Und halt’
Und halt’
Und halt’ die Prügel aus.

Frau Josephin’, Frau Josephin’,

30
Und kommt die Tochter ’ran?

Die opfert ihre letzten Mark
Und kauft der Mutter einen Sarg
Und zahlt
Und zahlt

35
Und zahlt den Herrn Kaplan . . .


Leo Heller.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 272. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/278&oldid=- (Version vom 16.11.2019)